Mitwirkende


Maximilian Steinhaus (Sprecher) 
Promovend und wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Rechtswissenschaftlichen Fakultät Jena
studierte bis März 2012 Rechtswissenschaften an der FSU Jena 

Religionen sind wie Bleikugeln beim geistigen Ausdauerlauf. Durch ihren Dogmatismus behindern sie einen rationalen Diskurs zur Erarbeitung gerechter Lösungen für die menschlichen Konflikte des 21. Jahrhunderts. Darüber hinaus verstellen sie oftmals den Blick für die wahren Interessen der Beteiligten und stacheln Konflikte zusätzlich an, da sich jede Konfliktpartei im Besitz absoluter Wahrheiten wähnt.
Bei aller Toleranz die dem individuellen Gläubigen entgegengebracht werden muss, so lohnt es sich dennoch für die Überwindung von Religionen und ein aufgeklärtes Weltbild zu streiten. Notwendig hierfür erscheinen mir insbesondere:
1. Die strikte Trennung von Staat und Kirche (Laizismus), d. h. insbesondere die Abschaffung von Privilegien der beiden großen christlichen Kirchen anstatt der Ausweitung dieser Privilegien auch auf andere Konfessionen.
2. Die Einführung eines für alle verbindlichen, gemeinsamen Ethik-Unterrichts an den Schulen. Dieser sollte auch nicht etwa nur eine "Religionskunde light" darstellen, in der den Schülern alle Religionen vollkommen unkritisch vorgestellt werden, sodass sie selbst wählen können. Vielmehr müssen vor allem die humanistischen Werte, die in den vergangenen Jahrhunderten unter großen Opfern der Kirche und der staatlichen Obrigkeit abgetrotzt wurden, erklärt und als unaufkündbare Bedingung unseres gesellschaftlichen Zusammenlebens den Schülern vermittelt werden.
3. Eine Aufklärung der Gesellschaft über die sogenannte "Caritas-Lüge" und die Legende vom "christlich-jüdischen Abendland" verbunden mit dem Aufzeigen einer humanistischen Alternative. Die Menschenrechte wurden nicht von – sondern vielmehr trotz – Religionen erdacht. Werte wie Mitgefühl, Hilfsbereitschaft und Gemeinschaftssinn haben Religionen nicht allein gepachtet und sind vielmehr auch ohne transzendenten Überbau möglich. Aufgeklärt werden muss über die Fehleranfälligkeit von Religionen als ethischer Kompass sowie über Erkenntnisse der Natur- und Verhaltenswissenschaften und wie diese unser Menschenbild verändern (bzw. verändern sollten). Wir müssen als sakrosant erachtete Strukturen aufbrechen, die unnötiges Leid verursachen und uns für eine nachhaltige Politik einsetzen, die sich an der Empfindungsfähigkeit von Menschen und nicht-menschlichen Tieren ausrichtet.


Rim D.
Promovend an der Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg
studierte bis März 2013 an der Universität Jena Ur- und Frühgeschichte


Alles Schöne am 21. Jahrhundert hängt in irgendeiner Weise mit Wissenschaft, Philosophie oder Kunst zusammen. Dagegen hängen die meisten Probleme des 21. Jahrhunderts aus meiner Sicht entweder mit kurzsichtigem Profit- und Nützlichkeitsdenken oder mit religiösen Dogmen zusammen, welche die Kreativität und den wissenschaftlichen Forscherdrang ersticken wollen. "Es gibt reale Poesie in der realen Welt, Wissenschaft ist die Poesie der Realität." sagt Richard Dawkins. Doch Wissenschaft ist nicht nur die Poesie der Realität sondern auch die einzige Möglichkeit, die mannigfaltigen Probleme unserer Zeit, welche momentan auf diesem Planeten herrschen, anzugehen. Seit dem letzten Drittel des 20. Jahrhunderts erleben wir ein Wiedererstarken der dogmatischen Religiosität in vielen unterschiedlichen Regionen der Welt, welche sich mit einer komplexen, unübersichtlichen und konfliktreichen politischen Lage vermischt. Die wissenschaftliche Erforschung des Menschen mit seiner evolutionsbiologischen Vergangenheit, seiner kulturellen Diversität und eine realistische Einschätzung seines Platzes im Kosmos ist daher von essentiellster Bedeutung. Es müssen jedoch die entsprechenden kulturellen und gesellschaftlichen Voraussetzungen gegeben sein, damit Wissenschaft, Philosophie und Kunst frei gedeihen können. Deshalb zielt mein Engagement bei der gbs-Hochschulgruppe Jena darauf ab, einen kleinen Beitrag zur Förderung solcher gesellschaftlicher Vorraussetzungen zu leisten, das "Schöne" im oben genannten Sinne aktiv zu unterstützen und für das Recht zu kämpfen, auch "heilige Wahrheiten" anzweifeln zu dürfen.


... und weitere Mitglieder, die hier zugunsten des Datenschutzes auf eine Nennung verzichten.


Ehemalige Mitglieder:

Thomas Gantert
Student
Studiengang: Ernährungswissenschaften

"Wenn wir die Existenz unserer Spezies in eine Perspektive setzen, die den wissenschaftlichen Erkenntnissen der letzten Jahrhunderte und insbesondere Jahrzehnte gerecht werden soll, dann gibt es keine Anzeichen für die Annahme unserer privilegierten Stellung im Universum. Jedes religiöse System dient nur mehr der Kompensation dieser Kränkung. Der evolutionäre Humanismus stellt sich dieser Herausforderung wie keine andere Weltanschauung. Davon bin ich überzeugt."


Lisa Dorn
Studentin
Studiengang: Deutsch und Ethik (Lehramt)














Tom B.
Student

"Durch das Erforschen von Religionen wird mir immer wieder eines klar: Religion ist erklärbar. Religion ist eine Kulturerscheinung, die im Zusammenhang mit historischen, psychologischen und sozialen Tatsachen verständlich wird. Sie ist zwar Bestandteil, nicht aber Voraussetzung von Kultur. Durch die gbs möchte ich erreichen, dass wissenschaftliche Aufklärung über Religion öffentlich Gehör findet."


Martin Hauswald
Student
Studiengang: Politikwissenschaft/Soziologie

"Ich bin bekennender Atheist und trete offen für die humanistischen Ideale der Giordano-Bruno-Stiftung ein. Um dabei zu helfen, unsere Gesellschaft aktiv zu gestalten habe ich mich entschlossen in der gbs-Hochschulgruppe Jena mitzuwirken. Das ist meine Pflicht als integraler Bestandteil einer lebendigen Demokratie."